Realschule

Die Realschule

Die Realschule

Vor den Sommerferien bleibt Zeit für Außergewöhnliches. Die 6d erforschte dieses Jahr die Geheimnisse des traditionellen Bogenschießens.


 

Ungeahnte Stärken wecken

"Wir haben eigentlich in jedem Kurs mit Kindern ein oder zwei unentdeckte Talente," so Martina Bisle, Kursleiterin und Betreiberin des Emmendinger Bogenladens MyBow. Dies erwies sich auch bei den 22 Kindern der 6d so, die sich am letzten Dienstag vor den Sommerferien schon früh morgens mit ihren Fahrrädern auf dem Bogensportgelände des BSC Emmendingen einfanden.

Martina erklärt die Schusstechnik

Martina Bisle erklärt die Schusstechnik

Begrüßt wurden sie dort von den Trainer/innen Leo, Martina und Aaron, welche die erste Gruppe schon nach einem kurzen Aufwärmprogramm direkt an die Bögen ließen. Doch noch wurde kein Pfeil aufgelegt. Denn zunächst ging es um das Erlernen der korrekten Schussposition, sowie um den genauen Ablauf des Auslösens. All das braucht natürlich Übung und so verloren die Kinder keine Zeit und schon kurz darauf flogen die ersten Pfeile in Richtung Ziel.

Doch so einfach, wie es bei Martina am Anfang aussah war es leider nicht. Schon nach wenigen Versuchen stellten die Kinder fest, dass der schnelle Erfolg hier nicht ohne weiteres zu erreichen war. Ruhe und Konzentration waren gefragt, denn nur dann bestand die Chance, dass der Pfeil seinen Weg ins Ziel fand. Nach dieser Erkenntnis wurde es ruhig auf dem Schießplatz und wo vorher noch eine kichernde und herumalbernde Jugendgruppe zu hören war, vernahm man bald nichts mehr weiter als das Zischen der Sehnen und das befriedigende Einschlagen des Pfeils im Ziel.


„Mein Sohn hatte mit ADHS zu kämpfen bis wir mit dem Bogenschießen anfingen.“


„Mein Sohn hatte mit ADHS zu kämpfen bis wir mit dem Bogenschießen anfingen,“ erklärte Martina Bisle zu Beginn. Aaron Bisle, an diesem Tag ebenfalls als Trainer mit dabei, legte in diesem Jahr erfolgreich seine Abiturprüfungen ab. Von ADHS keine Spur mehr. „Es bringt einen einfach runter,“ so der 19-Jährige.

Diesen Effekt bemerkten auch viele der Kinder. Von „krasser Konzentration“ war da die Rede aber auch von dem unglaublichen Spaß, den es machte, sich gemeinsam mit den anderen zu messen.

Die benötigte Ausrüstung dafür wurde nicht nur von MyBow und dem BSC zur Verfügung gestellt. Nach längerem Dornröschenschlaf erwachten nämlich auch einige vom GeSchE (Gesprächsraum Schule Emmendingen) schon vor längerem für Emmendinger Schulen gespendete Langbögen mitsamt Pfeilen wieder zum Leben und ließen ihre Geschosse durch die Luft flitzen.
Des Weiteren wurde die Aktion finanziell in außerordentlich großzügiger Weise vom Förderverein der Markgrafenschule unterstützt. Dies ermöglichte es auch sozial schwächeren Familien, ihr Kind ohne Probleme an diesem für alle gewinnbringenden Vormittag teilnehmen zu lassen.

Das Team von MyBow

Das Team von MyBow

Bei einer Abfrage am nächsten Tag wirkte die Begeisterung immer noch nach. Fast die Hälfte der Kinder war sich sicher, dass sie nach diesem Erlebnis nicht zum letzten Mal einen Bogen in die Hand genommen hatten.